Blindheit
Der Verlust des Sehvermögens erfordert den vermehrten Einsatz der verbleibenden Sinne (Schmecken, Riechen, Hören und Tasten).
Blinde lernen diese seit ihrer Geburt weit feiner und umfassender auszuprägen und zu nutzen.
Geburtsblinde vermögen auch durch diese Fähigkeiten sich der Umwelt leichter anzupassen, als später erblindete Personen, denen diese Anpassung oft schwer fällt.
Die Daseinsangst von Geburtsblinden ist dementsprechend oft geringer, als die ihrer später erblindeten Mitmenschen. Was Geburtsblinde nicht besitzen und ihnen auch nie beigebracht werden kann, sind Farbvorstellungen.
Andere Umweltvorstellungen können ihnen durch Dritte bzw. durch eigene Erfahrungen vermittelt werden. Die erhaltenen Informationen werden jedoch nicht immer richtig wahrgenommen, da dabei doch die eigenen Empfindungen eine große Rolle spielen. Erst später erblindete Menschen stellen sich dagegen ihre Umwelt so vor, wie sie sie vor ihrer Erblindung wahrgenommen haben.
Ein im Laufe des Lebens erblindeter Mensch muss erst lernen, seine verbleibenden Sinne im verstärktem Maße einzusetzen. Außerdem müssen erst später Erblindete in viel kürzerer Zeit all das lernen, was sich als blind Geborene, oder als Kind erblindete bereits während vieler Jahre aneignen konnten. Dazu kommt dann auch noch vieles Neue, das durch die übrig gebliebenen Sinne erfasst werden muss. Ebenso kommt dazu, dass sie häufig durch den in Folge der Erblindung erlittenen Schock vorerst noch psychisch gehemmt sind. Oft dauert es lange Zeit, bis dieser Schock überwunden wird.
Bei Personen, welche erst im hohen Alter erblinden, ist ein Neubeginn unter den veränderten Zuständen meist nicht mehr möglich. Auch einem Mobilitäts- oder Orientierungstraining sind Grenzen gesetzt. Der blinde Mensch ist in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt und so oft auf fremde Hilfe angewiesen. Natürlich wagt er sich auch mit dem Blindenstock allein auf die Straße.
Wie viel Konzentration und Nervenkraft dieses sich Fortbewegen fordert, können die glücklich Sehenden sich kaum vorstellen.
DEM HUND SEI DANK
Ein Führhund bedeutet eine vollkommene Wendung zum Glück im Leben eines Blinden. Durch ihn erlangt er Unabhängigkeit und fühlt sich frei, als ein selbständiges Glied in der menschlichen Gesellschaft. Er gibt seinem Herren Selbstvertrauen, neuen Mut und befreit ihn vor Hemmungen gegenüber den sehenden Mitmenschen. Die Leistungen des Hundes werden bewundert, aber ist es doch der BLINDE, der durch Geschick, Liebe und Geduld die Leistung des Hundes nicht nur beibehält, sondern im Normalfall täglich versucht zu steigern, und die große Liebe und Treue seines Hundes auch dadurch fördert!
Beratung - Betreuung - Begleitung
Hundetraining bvl & Tierpension
Dominik Lang
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